Allgemein
Der HvO ist ein im Bayerischen Rettungsdienstgesetz benanntes System der organisierten Ersten Hilfe. Er ersetzt nicht den Rettungsdienst sondern er verkürzt das sogenannte Therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes oder Notarztes.
Nach dem Eingang einer Notfallmeldung bei der Integrierten Leitstelle Aschaffenburg (über Telefon 112) wird im Raum Kirchzell mit seinen Ortsteilen bei entsprechenden Einsatzindikationen / Einsatzstichworten der Rettungsdienst und zeitgleich die HvO-Gruppe Kirchzell alarmiert.
Der Helfer vor Ort...
... leistet qualifizierte Erste Hilfe
... erkundet die Lage
... gibt eine qualifizierte Meldung an die Integrierte Leitstelle (ILS)
... weist die anfahrenden Rettungsmittel ein
Das System "HvO" ergänzt, gerade in ländlicheren Bereichen, den öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst und bringt zur Beseitigung von lebensbedrohlichen Situation einen Zeitvorteil zugunsten der Notfallpatienten.
Gerade auch in Randgebieten des Rettungsdiensteinsatzbereichs kann sich die Zeitspanne bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes, z.B. bei schlechten Witterungsverhältnissen, nochmals verlängern.
Rechtsgrundlage für die Installierung von HvO-Standorten ist das Bayerische Rettungsdienstgesetz (BayRDG v. 22.07.2008) Artikel 2 Absatz 16. Der zuständige Rettungszweckverband ist zustimmungspflichtig.
Der HvO in Kirchzell
Die Einrichtung eines HvO-Systems für Kirchzell mit seinen Ortsteilen erfolgte offiziell durch die Genehmigung des Rettungszweckverbandes Aschaffenburg im Jahr 2000. Aber bereits seit 1988 konnten besonders ausgebildete HelferInnen der BRK-Bereitschaft Kirchzell durch die Rettungsleitstelle über Funkmeldeempfänger, rund um die Uhr und an 365 Tagen, zu Notfällen im Bereich der Marktgemeinde alarmiert werden.
Ausbildung
Um diese Aufgabe so erfolgreich wie möglich ausführen zu können sind alle HelferInnen entsprechend ausgebildet. Mindestens eine 80-100 Stunden umfassende ergänzte Sanitätsausbildung ist notwendig. Die meisten sind aber als Rettungsdiensthelfer oder als Rettungssanitäter ausgebildet und nehmen auch regelmäßig ehrenamtlich am Rettungsdienst teil. Durch regelmäßige Aus- und Weiterbildungen wird die Qualifikation auf aktuellem Stand gehalten. Dazu werden auch externe Fortbildungen besucht.
Alle haben auch eine extra Ausbildung zur Frühdefibrillation, um einen externen Defibrillator (AED) zur Anwendung bringen zu können, der bei Patienten mit Herzkreislaufstillstand, ergänzt durch eine HerzLungenWiederbelebung, eingesetzt werden kann.
Aufgrund der Anfahrt mit einem Einsatzfahrzeug verfügen die HelferInnen über eine umfangreiche Notfallausstattung. Notfallkoffer und Notfallrucksack mit Beatmungsbeutel, Absaugpumpe, Sauerstoffbehandlungsgerät, Pulsoximeter, Schienenmaterial, Verbandsmittel, usw. stehen zur Verfügung. Aber auch bei einem Verkehrsunfall oder bei widrigen Witterungsverhältnissen, können Betroffene oder Leichtverletzte in diesem Fahrzeug bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes untergebracht werden.

